• NewsletterNewsletter abonnieren
  • KontaktKontaktformular
  • JobsStellenanzeigen
  • ENSprache
banner teaser teaser teaser teaser teaser info

Ma Folie

Österreich 2015 / Liebesfilm / Thriller / 99 Minuten / Regie: Andrina Mračnikar / ab 16 Jahren freigegeben

Regiekommentar

»Ich sehe „Ma Folie“ als Genrefilm: Vom romantischen Beziehungsdrama kippt der Film in den Thriller und die Lettres filmées haben Einsprengsel, die an Horrorfilme erinnern. Oft wird ein Genrewechsel als problematisch angesehen, in „Ma Folie“ ist der Wechsel im Thema begründet: So wie sich die Figuren wandeln, kippen und schließlich anders sind, als man es von ihnen dachte, wandelt sich auch der Film. Wenn die Welt, in der man sich bewegt und die Wahrheiten, an die man glaubt, zu bröckeln beginnen, wenn alles durchzogen ist von Misstrauen, Eifersucht und möglicher Paranoia, ergibt sich dadurch zwangsläufig Angst und mit ihr der Thriller.

Die Themen, die sich auf allen Ebenen durch den Film ziehen und ihn bestimmen, sind Fragen nach Wahrheit, Lüge, Darstellung und Täuschung, bis hin zum Misstrauen in die eigene Wahrnehmung. Man kann das auf einer ganz individuellen Ebene sehen, aber ich sehe den Film auch in einem größeren, gesellschaftlichen Kontext: In einer Zeit, in der Bilder allgegenwärtig sind, von jedem gemacht werden können und auch jederzeit ins Internet gestellt werden können, verstärkt sich die Frage nach (medialer) Selbstdarstellung und der Darstellung und Spiegelung von anderen. Nicht zuletzt ist „Ma Folie“ ein Film über Bilder, über deren Interpretations- und Manipulationsspielraum. Obwohl wir über die Täuschungskraft der Bilder längst Bescheid wissen, glauben wir doch meist, dass das, was wir sehen, wahr ist. Somit ist „Ma Folie“ auch ein wenig ein Film über Film.«

Andrina Mračnikar