Regiekommentar
Marc Uhlig über seinen Dokumentarfilm „Unser Boden, unser Erbe“
»Vor ein paar Jahren stand ich auf einem Acker und half bei der Ernte. Zum ersten Mal habe ich verstanden und gespürt, dass der Boden, auf dem ich stehe, meine Familie und mich ernährt. Ich war sehr glücklich darüber, spürte aber gleichzeitig, dass hier irgendwas nicht stimmt. Simon Neitzel (wirundjetzt e.V.) gab mir dann viele wichtige Impulse und machte mir klar, dass der Boden in Gefahr ist, durch Klimawandel, Verstädterung und bodenschädigende Bearbeitung. Nie zuvor hatte ich mir Gedanken gemacht, unter welchen Umständen der Bauer aus diesem Boden Nahrungsmittel zieht. Ich war gewohnt, einfach in den Supermarkt zu gehen und die Lebensmittel zu kaufen, die ich wollte, zu jeder Zeit. Ich hatte das Bewusstsein dafür verloren, dass dieser Planet mit seinem Erdboden einmalig und schützenswert ist.
Mit „Unser Boden, unser Erbe“ will ich die Arbeitsumstände, Sorgen und Visionen von Bauern zeigen, die uns als Konsumenten verborgen bleiben. Auf meinem Weg fand und erlebte ich hoffnungsvolle Initiativen und Menschen, die die Saat der Nachhaltigkeit säen, damit unsere Kinder eine Chance haben, darauf aufzubauen. Mir ist bewusstgeworden, wie wichtig dieses Thema für die Gesellschaft und die Zukunft ist und ich bin überzeugt, dass dieser Dokumentarfilm großes Potenzial hat, viele Menschen zu erreichen, um das gesellschaftliche Bewusstsein für biologische, nachhaltige und regionale Landwirtschaft zu steigern. Bauern wird ein Gesicht gegeben und ihnen wird die Wertschätzung entgegengebracht, die sie verdient haben.«