• NewsletterNewsletter abonnieren
  • KontaktKontaktformular
  • JobsStellenanzeigen
  • ENSprache
banner teaser teaser teaser teaser teaser teaser info

Land of Dreams

Deutschland, USA 2021 / Komödie / Drama / 113 Minuten / Regie: Shirin Neshat, Shoja Azari / ab 12 Jahren freigegeben

Produktionskommentar

Amir Hamz, Sol Tryon und Christian Springer über „Land of Dreams“

„Land of Dreams“ ist nicht nur Shirin Neshats erstes englischsprachiges Projekt, es ist gleichzeitig auch ein künstlerischer und kritischer Blick auf die USA. Der Film erzählt aus der Perspektive einer weiblichen Protagonistin von der verstörenden aktuellen sozialen Situation, in der eine tiefe Kluft den Zusammenhalt der amerikanischen Gesellschaft bedroht. Das Projekt hat uns schon in der Drehbuchphase durch seine genialen Einfälle und die Originalität der surrealistischen Traum-Interviews tief beeindruckt.

In der späteren Umsetzung strotzt der Film dann vor visuellen und narrativen Anspielungen auf den Meister des Surrealismus auf der Leinwand: Luis Buñuel. Seine Leinwandklassiker aus den 1970er-Jahren lieferten reichlich Inspiration für Shirins Geschichte. Deswegen ist es auch kein Zufall, dass sie für das Drehbuch Buñuels langjährigen Drehbuchautor engagierte: Den Oscar-Preisträger Jean-Claude Carrière, der gleich sechs Drehbücher für die Filme Buñuels schrieb.

In „Land of Dreams“ wird eine besonders faszinierende Gesellschaftsschicht beleuchtet, deren Geschichte noch nicht oft auf der großen Leinwand erzählt wurde: Sie ist ein Teil der amerikanischen Bevölkerung, der sich selbst als von der Küstenelite vergessen wahrnimmt, aber gerade seinen Zweck in Amerikas aktueller populistischer Politik wiedergefunden hat. In diesem Sinne ist auch faszinierend, wie Shirins Erzählung zunächst durch gängie Stereotypen gestützt wird, die dann aber im weiteren Verlauf unterlaufen werden.

Es ist allgemein bekannt, dass es in Amerikas Mittlerem Westen – wo die Geschichte angesiedelt ist – keine Wüste im eigentlichen Sinne gibt. Nichtsdestotrotz entschied sich Shirin dazu, dieselben ikonischen Bilder zu verwenden, die durch die Medien zu Amerikas Synonym geworden sind. Somit gerät „Land of Dreams“ auch zeitgleich zur Hommage an John Fords „Der schwarze Falke“ (1956) und viele andere Wildwest-Filme.