• NewsletterNewsletter abonnieren
  • KontaktKontaktformular
  • JobsStellenanzeigen
  • ENSprache
banner teaser teaser teaser teaser teaser teaser teaser teaser teaser teaser info

NOW

Deutschland 2020 / Dokumentarfilm / 79 Minuten / Regie: Jim Rakete / ab 6 Jahren freigegeben

Regiekommentar

Jim Rakete über seine Kino-Doku NOW

»In einem Dokumentarfilm gibt es eigentlich keine klassische Regie. Vielmehr sucht man nach der Haltung, die dem Thema angemessen ist. Oft läuft man den Ereignissen mit der Kamera hinterher, und manchmal ist man einen kleinen Schritt vorweg, was dann bedeutet, dass man auf dem richtigen Weg ist.

Die ursprünglich von Claudia Rinke skizzierte Geschichte ist während des Drehs oft neu in der Form diskutiert worden, ohne dass wir je den Kern der Erzählung verändert haben. Eine aktuelle Doku ist nie völlig planbar. Die Dynamik in diesem Fall besteht eben auch darin, dass die Kalender der Aktivist*innen übervoll sind. Wer heute ein Gespräch mit Greta sucht, muss sehr viel Zeit mitbringen. Wir hatten das nie auf dem Drehplan. Die besten Statements macht Greta Thunberg in ihren Reden, nicht in Interviews.

Hajo Friedrichs hat einmal gesagt, dass sich ein*e Journalist*in nie mit einer Sache gemein machen sollte – nicht einmal mit einer guten. Wir haben deshalb respektvollen Abstand gewahrt, und aus allen Antworten die auswegreichsten und hoffnungsvollsten für den Film gewählt. Was wir nicht erzählen wollten, waren die persönlichen Umstände der Aktivisten. Der Fokus liegt auf den Hoffnungen, Lösungen und Rückschlägen für die Aktivist*innen.

Dem gegenüber stehen die wissenschaftlichen Statements, und auch die von zwei Veteranen früherer Bewegungen (Patti Smith & Wim Wenders), weil auch diese Frage immer wieder auftauchte: wie lange kann eine Bewegung durchhalten, wann schläft sie ein? Hätte mir vor ein paar Jahren jemand gesagt, dass ich noch einmal mit der Kamera auf Demonstrationen rennen würde, hätte ich wahrscheinlich zurückhaltend gelächelt. Denn genau so hat mein Beruf als Fotograf einmal vor mehr als fünfzig Jahren begonnen – mit Fotos von den 68er Unruhen in Berlin.«