Prädikat besonders wertvoll
»Mit seinen starken Darstellern und seinem drastischen und brisanten Thema geht „Verlorene" unter die Haut. Die Szenen sind von Regisseur Felix Hassenfratz kammerspielartig und minimalistisch in Szene gesetzt und authentisch im provinziellen Milieu verortet. Was wirkt, sind die Blicke und Gesten der Figuren – und somit auch das überzeugend agierende Darstellerensemble, darunter Enno Trebs als Marias erste wirkliche Liebe und Clemens Schick, der als übergriffiger Vater die Ambivalenz zwischen Beschützer und Missbrauchender voll ausspielen kann.
Getragen wird der Film von Anna Bachmann und Maria Dragus als Hannah und Maria. Man spürt die enge Vertrautheit der beiden Schwestern, die nicht nur bluts- sondern auch seelenverwandt erscheinen und die tiefe Not ihrer schier ausweglosen Situation nur gemeinsam durchstehen können. Das Furchtbare, Drastische und Gewaltsame der Lage drückt Hassenfratz nicht in dem aus, was er zeigt, sondern in dem, was er durch die atmosphärische Dichte der Bilder erahnen lässt. Dies macht „Verlorene" zu einem starken Drama, das sich mutig seinem schwierigen und hochbrisanten Thema stellt.«
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)